Als Berliner Mietshaus-Bewohner kennt man neben der Toilette auf der halben Treppe auch noch die Waschküchen im Keller. Beides war zwar in meiner Kindheit noch vorhanden, aber bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr in Benutzung. In der Waschküche stand ein riesiger Emaille-Trog in den heißes Wasser vom Herd gefüllt wurde oder der von unten beheizt werden konnte. Gespült wurde die Wäsche im Waschbecken an der Wand. Damit alles geregelt verlief, gab es eine Tafel auf der man seinen Wasch-Wunsch eintragen musste. Die gewaschene Wäsche wurde am Schluß im (Hinter-)Hof aufgehängt und dann vom Fenster aus bewacht und gegen spielende Kinder verteidigt. „Weg mit den Ball un die dreck’jen Pfoten von die Wäsche!“
Die Formulierung der Sätze ohne ein zusätzliches „es“ bei zusammengezogenen Sätzen lässt mich die Tafel auf eine Zeit vor 1920 datieren.
Das ist ja herrlich!
Darf ich diesen Post mal mit meinem Blog verlinken? Ich veröffentliche dort nämlich auch sporadisch Schilder diversester Aussagekraft.
Grüsse aus der Schweiz
Beas
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Natürlich! Grüße in die Schweiz!
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Wunderbar, auch wenn die Waschküche meiner Oma jüngeren Datums war, fühle ich mich gleich um Jahrzehnte zurückversetzt.
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