Zu Zeiten meiner Oma wusste man noch, wer oder was sich hinter der fleissigen Minna verbarg.
Ursprünglich ging der Begriff auf einen gängigen Namen von Hausmägden, Dienstbotinnen etc. zurück. Im Internet habe ich gefunden, daß nach dem 2. Weltkrieg Mangel an Dienstmädchen in Österreich bestand und daher viele tschechische Mädchen kamen. Sie wurden im Volksmund „Minna“ genannt. Ob dieser Umstand belegt ist, weiß ich allerdings nicht.
Und was tat so eine fleißige Minna? Richtig, sie putzte.
Aus diesem Grund wurde ein Utensil, das heute noch immer in Verwendung ist, nach ihr benannt: ein Mop. Früher wurde er mit nur einem ‚p‘ geschrieben, heute gönnt man ihm ein zweites.
Weiß noch jemand, wie das moppen geht? Es ist eine Art Staubwischen auf dem Fußboden.
So sieht er aus, in einer hübschen Blechdose mit fröhlich putzender Minna. In der Mitte ist der Metallbügel, an den der bewegliche Stiel angeklippt wurde. Eine Datierung ist mir nicht gelungen. Das Deutsche Historische Museum hat nur andere Marken-Mopps, die allerdings sind durchweg zwischen 1900 und 1930 datiert, siehe hier.
Etwas kleiner habe ich noch die Kinder-Variante. Hier konnte die Tochter fleißig mitmoppen während Vater und Sohn sich höchstwahrscheinlich mit Männerdingen beschäftigten. Dieser Mop stammt aus der DDR. Stiele habe ich keine aufgehoben. Die erschienen mir nicht so wichtig. Irgendwo lungert noch ein weiterer Puppen-Mop rum. Wenn er mir über den Weg moppt, sage ich Bescheid.
Heute sieht ein moderner Mopp so aus: Link
Ach ja, mit Moopenheimer hat der Mop nichts zu tun. Ob der Moppi aus dem DDR-Kinderfernsehen wegen seines Aussehens so heißt, wäre denkbar.
Die fleißige Minna hatte wahrscheinlich auch ein Dienstbotenbuch, in dem ihr Arbeitgeber ihre Nachweise eintrug. Das sah dann so aus.
Haha, den Namen kenne ich auch noch. Damit hat meine Mama viel gemoppt ;-).
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Ob es da einen Zusammenhang mit der Grünen Minna gibt?
Ich habe ja selber noch nie mit so etwas gemoppt, aber irgendwie sieht das Ding so jungfräulich aus.
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Dazu Wikipedia: Ab 1866 verwendete man in Preußen für den Gefangenentransport spezielle Pferdekutschen. Diese waren gegen Ausbruch gesichert und grün angestrichen, weshalb sie auch im Volksmund Grüne Minna (Minna ist eine Koseform von Wilhelmine) genannt wurden. Regional wurden auch die Bezeichnungen Grüner August (u.a. in Schwaben) und Grüner Heinrich (z.B. in Österreich) verwendet. Dabei ist umstritten, ob mit „grün“ tatsächlich die Farbe der Gefangenentransporte gemeint war oder ob die Bezeichnung eine Ableitung des Rotwelschen „Greaner“ (Gauner) ist.
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Wow!
Bist du eigentlich Historikerin oder betreibst du das hier hobbymässig?
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weder noch – das ist nur all das Zeug, was sich in meiner Wohnung und Umfeld angesammelt hat. Ich erhebe auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder inhaltliche Korrektheit. Aber ich bin stets bemüht. Und ich will meine Infos zu den Dingen und die Gründe warum ich sie aufhebe gern weitergeben, solange ich noch kann.
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