Alle DDR-Kinder werden ihn kennen. Ich habe ihn mehreren gezeigt und ein Raunen ging durch die Gruppe.
Wenn schon die Hälfte der Kinder in Neubaublocks aufwuchs, wieso soll dann ein Baukasten aussehen, wie damals,
Also wurden Plattenbauten-Hochhäuser gebaut.
Die Bauanleitung zeichnet sich, ebenso wie die fertigen Häuser, durch extreme Einfallslosigkeit aus.
Hergestellt wurde dieser Baukasten 1962 bei Anni Friedrich Kunststofferzeugnisse in Waltershausen in Thüringen und war somit eine frühe Ausgabe des später in großen Kästen angebotenen Baukastens. Diese wurden dann von größeren Firmen wie Kari (Karl Ribarsch KG) und plaspi (plastespielzeug) hergestellt. Kari stammt auch aus Waltershausen und war vielleicht die Nachfolgefirma von Anni Friedrich. Ich weiß es nicht.
Das Augenmerk dieses Baukastens liegt auf simpler Herstellung. Es gibt in der Grundausführung nichts weiter als Wandteile, davon einige mit Fenster, andere mit Tür, Verbindungsstangen (blau) und Dachplatten. Das galt als moderne Bauweise. Große Häuser wurden schnell hochgezogen. Alle sahen gleich aus, und auch jeder Bewohner einer dieser heiß begehrten Neubauwohnungen fühlte sich gleichgestellt mit seinen Nachbarn.
Lieber kleiner Freund!
Zum Abschluss habe ich euch ein kleines Plattenbau-Hochhaus gebaut. Das Dach ist offen, ihr könnt also einen Blick in meine neue Wohnung werfen. Kommt mich doch mal besuchen.
In den späteren Erweiterungs-Bausätzen und den großen Kästen gab es übrigens noch ansteckbare Balkone, Plastik-Bänke, -Stühle und -Sonnenschirme, die vor dem Haus aufgestellt werden konnten, Schaufenster-Elemente, eine drehbare Drehtür für den Laden und kleine Zäune und Bäume. Aber die haben meine Kindheit nicht überlebt und wurden irgendwann weitervererbt.
Seht gut, über den Kasten hatten wir doch neulich mal gesprochen 🙂
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genau. 🙂
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