Taler, Kreuzer, Mark, Groschen, Sechser und Pfennig


Das Dezimalsystem hat sich heute nahezu weltweit bei der Berechnung von Entfernungen, Geschwindigkeiten, Maßen oder Währungen durchgesetzt. Einige kleine Länder sträuben sich zwar noch und berechnen ihre Entfernung in Meilen und ihre Gewichte in Pfund und Unze, aber die lernen es bestimmt auch noch.

Bevor es 1871 in Deutschland eine der einschneidensten Währungsreformen gab, hatte beinahe jedes deutsche Herzog- und Fürstentum eigene Münzen. Es gab den Taler, die Mark, in der Nähe zu Frankreich den Franken oder den Louis d’Or und es gab den Gulden.

Und sie alle unterteilten sich wiederum in ihre jeweiligen Unterwerte. In Hessen-Kassel kamen auf einen Konventionstaler (mit K) zwei Gulden oder 16 Groschen des Talers, der aus 24 Groschen bestand.

In Braunschweig-Wolfenbüttel hingegen hatte der aus 32 Gutegroschen bestehende Speziestaler denselben Wert wie 2 Conventionstaler (mit C) oder 24 Zwei-Mariengroschen (das war 1 Gutegroschen und 4 Pfennige) plus 14 Pfennige.

In Braunschweig-Lüneburg hingegen bestand zwar der Speziestaler ebenfalls aus 32 Gute Groschen oder 48 (Ein-)Mariengroschen. Während die beiden oben genannten Konventions- und Conventionstaler einen Gegenwert von 5 Franken und 18 Centimes hatten, war der Speziestaler hier 5 Fr. 75 Ct. wert.

In Preußen gab es den Taler zu 24 Groschen und den Gulden für 16 Groschen. 2 Taler waren also 3 Gulden.

So einfach war das.

Kein Wunder, dass die neu eingeführte Einheitswährung zu 1 Mark = 100 Pfennige dringend erforderlich war, um Ordnung in das Münzsystem zu bringen. Mehr dazu hier.

Es sollte aber noch 26 Jahre, also bis 1907 dauern, bevor der Taler endgültig abgeschafft wurde. Einige Begriffe haben sich regional bis heute gehalten. In Berlin kennt man den Groschen noch als 10-Pfennig-Stück und ein Sechser ist – natürlich – ein 5-Pfennig-Stück. Zu Talerzeiten hatte der Groschen einen Wert von 12 Pfennigen, während der halbe Groschen ein Sechser war. Durch die Umstellung auf das Dezimalsystem blieben die Begriffe für die beiden Kleinmünzen erhalten, auch nachdem sich der Wert geändert hatte.

Die heute vorgestellte ½ Mark bezog sich auf 50 Pfennige, was im Volksmund 5 Groschen waren, die ursprünglich einen Gegenwert von 60 Pfennigen hatten. Da soll jemand den Überblick behalten …

2 Kommentare zu „Taler, Kreuzer, Mark, Groschen, Sechser und Pfennig

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  1. so betrachtet hätte wir das ganze schon mal ….. Jeder hatte seine eigene Währung wie bevor der Euro eingeführt wurde um alles zu vereinheitlichen …
    🤔
    Find ich gut was du da alles für „Schätzchen „aufbewahrst und uns zur Verfügung stellst …😄

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