Für mich waren leckere Kekse in der Kindheit untrennbar mit der Marke DeBeukelaer verbunden. Der Konkurrenz-Butterkeks des Bahlsen-Leibniz-Kekses hat mir so manchen Nachmittag versüßt.
Wie so viele traditionsreiche Unternehmen, wurde auch DeBeukelaer mal aufgekauft, dann wieder abgestossen und erneut übernommen. Ein Kapitel der Firmengeschichte schrieb das 1846 in Nantes gegründete französische Backwarenunternehmen Lefevre-Utile, abgekürzt LU. Lefevre-Utile stellte übrigens ganz was außergewöhnliches her – einen Butterkeks mit 52 Zähnen.
Unter den Produkten waren noch viele andere leckere Keksspezialitäten, die auf Wunsch des Firmengründers Jean-Romain Lefèvre und seiner Frau Pauline-Isabelle Utile in einer luxuriösen Verkaufsstelle und unter besonders strengen hygienischen Vorschriften hergestellt und vertrieben wurden.
Der luxuriöse Auftritt von LU nahm sein Ende, nachdem Danone das Unternehmen aufkaufte und später an Kraft Foods/Mendelez weitergab. Hier zählte Luxus nicht mehr viel, Gewinnmarge war entscheidend.
Am 17. Februar 1903 war die Welt noch in Ordnung, und Lefevre-Utile konnte unter eigenem Namen Butterkekse verkaufen. Davon soll euch das heutige Ausstellungsstück – eine Rechnung aus der Keksfabrik in Nantes – überzeugen.
Was hat Monsieur Jannot-Millet aus dem schönen Pouilly-sur-Loire bestellt?
Vanille-Waffeln, eine Italienische Mischung, kleine Butterkekse, Combinaisons (vermutlich eine Art Prinzenrolle), Salz-Kekse (Cracker?) und ein Gebäck namens Boudoir. Kekse mit einem Gewicht von 9,3kg.
Sehr einfach zu merken ist übrigens auch die Telefonnummer von Lefevre-Utile in Nantes: 2.
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