Die Bayerische Ostmark ruft – 6. Juni 1937


Im Jahr 1937 war die Welt der NS-begeisterten Deutschen noch in Ordnung. Die Olympiade war vorbei, Deutschland ein fremdenfreundliches Land und alles lief perfekt und nach Plan.

Zeit, ein Gautreffen abzuhalten. Diese Treffen fanden in großer Zahl statt, waren regional begrenzt und mit mehr oder weniger Prominenz bestückt. Eines der spektakuläreren Gautreffen fand am 6. Juni 1937 in Regensburg statt. Herr Hitler erschien und weihte die Büste des Komponisten Anton Bruckner in der Walhalla ein.

Was nicht viele wissen: Während einer vorausgehenden Veranstaltung zur Enthüllung des Modells für die sog. Schottenheim-Siedlung, (eine „völkische Gemeinschaftssiedlung“ und nationalsozialistische Mustersiedlung, deren Bau die Wohnungsnot beheben sollte. – erklärt Wikipedia in diesem sehr interessanten Artikel) krachte ein großer Lüster beim Eintreten Hitlers in den Reichssaal von der Decke und schlug vor ihm auf dem Boden auf. Dieses Ereignis soll der Anlass gewesen sein, dass Hitler nie wieder nach Regensburg reiste.

Ich habe heute die Teilnehmerkarte des mir unbekannten Hans Holzbeierling für euch herausgesucht. So sieht sie aus:

Jeder Teilnehmer bekam einen Ausweis, zwei Fahrkarten (hin und zurück) für einen der vielen Sonderzüge und einen Essensgutschein.

Die Details kann man hier prima nachlesen. Auch die „Besonderen Anordnungen“ stellen eine interessante Lektüre dar:

Halte strengste Disziplin!

Trinke wenig vor längeren Marschstrecken! Außerdem stehen Lebens- und Genußmittel in genügenden Mengen an Verkaufsständen und Marketendereien verkaufsbereit.

Wer durch saumseliges Verhalten die Abfahrt des Zuges verspätet, fügt seinen anderen Kameraden ungeheuerlichen Schaden zu.

Zum Ereignis habe ich einen Artikel auf Regensburg digital entdeckt.

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