Was schreibt er denn heute schon wieder für einen Unfug?
Nicht ich habe das geschrieben. Ich habe es nur abgeschrieben.
In meinem Wohnzimmer hängt ein Stich meiner Geburtsstadt Erfurt.
Er stammt aus der von Sebastian Münster herausgegebenen „Cosmographia universa“, die irgendwann zwischen 1540 bis 1560, wahrscheinlich 1548 in Basel gedruckt wurde, also gerade mal 100 Jahre, nachdem Johannes Gutenberg den Buchdruck revolutionierte. Es ist die wahrscheinlich älteste gedruckte Darstellung Erfurts. Update: mir fällt gerade ein, daß ich noch einmal nachsehen muß, ob nicht in Schedels Weltchronik noch eine ältere Abbildung – nämlich von 1493 enthalten ist. Mehr hier (falls sich jemand für Mainz interessiert, das ist auf Seite 115 und sieht genauso aus wie Neapel auf Seite 120 und Lyon auf Seite 212)
Update 2: Im Link oben auf Seite 347f haben wir Erfurt – Blatt CLVI (156). DAS scheint dann ein noch 50 Jahre älterer Druck zu sein. Grund genug, morgen einen Artikel dazu vorzubereiten.
Daß Herr Münster offenbar nie in der „auffs aller fleissigst Contrafehet“ Stadt gewesen sein wird, vermute ich, weil Erfurt nie Erdfurt hieß. Erphesfurt (im Jahr 742 zu seiner Gründung) hingegen schon.
Bekanntester Sohn Erfurts ist wahrscheinlich Martin Luther, der hier die Universität besuchte und erfolgreich abschloß. Auf der Wartburg arbeitete er an der Übersetzung der Bibel – gebrauchte allerdings den Tarnnamen Junker Jörg.
Aber noch bekannter als Martin Luther ist jedem Deutsche, der älter als 30 Jahre ist unser Künstler und Hersteller des heutigen Ausstellungsstückes – Sebastian Münster. Woher ihr ihn kennt? Klickt mal hier.
Na, wer hat’s gewußt?
Falls es jemanden interessiert: Ich stamme aus der Gegend zwischen Buchstabe C und D. Das sind die Kirchen St. Martin und St. Veit.