Ein leidiges Thema aus der Schulzeit. Die Mittagspause und das damit verbundene Mittagessen. In der DDR wurde es treffend als Schulspeisung bezeichnet. Speisung ist ein ziemlich altes Wort – heute eher ungebräuchlich, sofern man sich nicht mit der Bibel und der Speisung der Fünftausend beschäftigt.
Das Angebot in der Schule war zu DDR-Zeiten eher langweilig. Es gab 1 Essen, 1 Nachtisch und das war’s. Manchmal schmeckte es gut (Nudeln, Milchreis), manchmal weniger (Nieren, Leber, Gummiadler und Schuhsohle – für Außenstehende: Brathähnchen und Schnitzel oder Kotelett). Spinat und Milchnudeln waren bei den Meisten sehr unbeliebt. Das lag aber teilweise an der lieblosen Zubereitung und der langen Lagerung bis zur Ausgabe.
iXi hat mir freundlicherweise ihre übrig gebliebenen Essenmarken für das Museum zur Verfügung gestellt. Es scheint da einige Tage gegeben zu haben, an denen es immer mies geschmeckt hat.
Aber auch für Mitarbeiter des Berliner Sport- und Erholungszentrums – SEZ – gab es Essenmarken. Wie das Essen dort geschmeckt hat und was die Person, von der ich die Marken habe, bewogen hat, am 1.9.1983, am 28.10.1983 und nochmal am 11. 7. 1984 nicht essen zu gehen, bleibt wohl für immer ein Geheimnis.
Heute ist alles viel besser und schöner. Kinder können aus mehreren Gerichten wählen – man hörte allerdings, daß sie trotzdem rummäkeln. Und das, trotzdem der Preis für ein Essen inzwischen von 55 DDR-Pfennig auf mehrere Euro angestiegen ist.
… undankbares Volk …