Die Alexanderwerk AG aus Remscheid ist etwas Besonderes. Sie war die erste börsennotierte Aktiengesellschaft in Deutschland. 1885 von Alexander von der Nahmer gegründet, führten seine Söhne sie schließlich 1899 an die Börse und legten den Grundstein für eine 100 Jahre andauernde Erfolgsgeschichte.
Aber womit konnte man damals viel Geld verdienen? Haushaltsgeräte oder damals noch Haushaltsmaschinen genannte Helfer für die Küche waren ein gefragtes Gut. Made in Germany bedeutete seinerzeit noch, Qualität zu erwerben an der man lange Freude haben würde.
Zum reichhaltigen Programm der Alexanderwerk AG gehörte neben Brotschneidern, Reiben, Fruchtpressen, Christbaumständern und Waagen auch unser heutiger Artikel – ein Fleischwolf.
Unten mit Schraube um ihn am Tisch oder der Arbeitsplatte zu befestigen. Eine große Kurbel mit Holzgriff um den nötigen Druck auszuüben mit dem das Fleisch vom Einfülltrichter nach vorn gepresst wurde.
Ich hab ihn euch hier zerlegt. Rechts ist das Schraubrad zu sehen, mit dem das Lochscheibe, durch die das Fleisch oder der Fisch gewolft wurde. (dieses Verb gibt es tatsächlich) Damit aber keine langen, sehnigen Streifen aus der Lochscheibe quillen, rotiert im Innern die Messerscheibe, das windmühlenförmige Teil oben rechts. Es schneidet das Brät oder Hack innen, so daß aus der Lochscheibe das allseits beliebte, krümelige Hackfleisch ans Tageslicht kommt.
Den Stofffetzen hat damals meine Oma in das Gewinde mit eingedreht. Wahrscheinlich war nicht alles so dicht, wie man sich das gewünscht hat.
Und denkt immer dran: Hackfleisch unterlag bis 2007 der in Deutschland sehr streng kontrollierten Hackfleischverordnung und ein 4-stündiger Kurs zur Erlangung des sogenannten „Bouletten- oder Klops-Scheins“ musste von Mitarbeitern im Gastronomiegewerbe belegt werden. Die Hackfleischverordnung gibt es nicht mehr, jetzt ist sie in der Tierischen Lebensmittel-Hygieneverordnung enthalten, aber den Bouletten-Schein braucht man noch immer.
Hmmmm lecker Hack 😁
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Leichenteile-Vernichter. 😮😨💀
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Man sollte ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet dieses Dings nicht vergessen: Bei uns haust auch so ein dickes Trumm (der gleichen Marke sogar) im Keller, um einmal im Jahr der Spritzgebäckproduktion vor Weihnachten zu dienen.
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Lustig. Haben wir nie gemacht, aber Du bist schon der Dritte, der das erzählt.
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