In den kommenden drei Beiträgen möchte ich euch drei Goldstücke meiner Sammlung vorstellen, die ich erst vor wenigen Tagen und innerhalb weniger Stunden gefunden und gekauft habe.
Den Anfang macht das Täfelchenlegen N°. 2
Der Deckel ist zugegebenermaßen etwas beschabt. Die Ränder des Etiketts sind eingerissen und oben links fehlt ein ganzes Stück. Allerdings ist der Kasten wohl recht alt. Die Grafik ist noch im alten Design. Ich schätze ihn auf die 1910er Jahre. Vielleicht kann mir mein Sammlerfreund anhand der Druckermarke weiterhelfen.
Die Innenseite des Deckels ist besser erhalten:
Interessanterweise handelt es sich um Baukasten Nummer 2, der – wie wir unter dem Titel lesen können – nur mit Baukasten 2B erweiterbar ist. Eine 2A gab es wohl nicht. Aber auch eine Nummer 1 konnte ich bis heute nicht finden, obwohl es eine noch frühere Ausgabe von „Das Täfelchenlegen oder Mosaikspiel“ aus der Leipziger Lehrmittel-Anstalt gab, die von Anker in Rudolstadt ausgeführt wurde. Um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es einen Baukasten 3, der nur mit einer Nummer 3A erweitert werden kann. Da soll sich noch jemand zurechtfinden.
Es gibt auf dem Boden des Kastens eine kurze Beschreibung. Das Musterheft ist leider nicht dabei gewesen. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich es noch finden werde.
Hier wird auf die Tangram-Spiele verwiesen. Die kennen wir ja schon. Falls nicht, klickt hier.
Weil die Bausteine sehr klein und dünn sind, ist man bei Anker wohl davon ausgegangen, dass einige zerbrechen oder verloren gehen. Darum findet der Kunde auf der Innenseite des Deckels die Artikelnummer jeder verwendeten Steinform. Ihr erkennt die kleinen Zahlen in den oberen Reihen und in der Mitte unten. Man musste also nur die Nummer 3 in blau nachbestellen und schon kam Ersatz. Das funktioniert heute leider nicht mehr so reibungslos. Ich bin seit einigen Jahren mit Mitarbeitern in Kontakt um eine Nachlieferung fehlender Steine aufzugeben. Immer, wenn ich es fast geschafft habe, wird die Firma verkauft und ich beginne von neuem.
Nun aber zum eigentlichen Inhalt. Ich habe für euch das EInpackmuster nachgebaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass in meinem Kasten ein winziger Unterschied zur Abbildung enthalten ist. Die beiden grauen Quadrate (auf der Einpackliste in der zweiten Reihe von unten, ganz außen) sind bei mir durch jeweils zwei graue Dreiecke ersetzt worden. (unteres Bild, zweite Reihe von rechts, oben und unten)
Wer ganz genau hinsieht, erkennt meine kleine bauliche Veränderung. Die Steine lagen bei Kauf (und auch auf vielen Bildern anderer Kästen) einfach auf dem Kastenboden. Ich habe mir behelfsmäßig eine dicke Pappe als Unterlage zurecht geschnitten und einen Streifen Chinapapier daruntergelegt. Nun kann man an den beiden Streifen, die ihr oben und unten seht, das ganze Konstrukt aus der Kiste befördern und losspielen.
Beeindruckend finde ich, dass von allen Steinen nach all der langen Zeit nur bei einem einzigen von ihnen eine kleine Ecke fehlt. Ihr seht das gelbe Dreieck in der Mitte des zweiten Musterstreifens von unten (zwischen den schwarzen Quadraten). Alle anderen Steine sind zwar bespielt, aber formtreu.
Über diesen Kauf habe ich mich sehr gefreut.
Die beiden anderen Anker-Spiele findet ihr hier (Mosaik) und hier (Saturn). Den Meteor-Kasten habe ich euch hier vorgestellt.
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