Bitte recht freundlich – Teil 2


Gestern habe ich euch über mein Geschenk – eine alte Zeiss Ikonta Balgkamera berichtet. Wie erwähnt, konnte ich die Schenkerin doch arg überraschen, als ich zu einem Schubfach ging und Zubehör hervorholte, das zu dieser Kamera passte. Das stelle ich euch heute vor.

Zeiss Ikon Ikonta und Filter

Den Anfang machen diverse Vorsätze, die auf das Objektiv aufgeschraubt werden. Da wären z.B. ein Gelbfilter (die Bilder bekommen eine überraschend freundlich, warme Farbe), ein Weichzeichner (nur das Zentrum des Bildes ist scharf während die Ränder immer mehr verwischen), drei Portraitlinsen deren Funktion sich mir noch nicht ganz erschlossen hat.

Zeiss Ikon Ikonta und Agfa Lichtfilter

Als nächstes habe ich verschiedene Lichtfilter und den dazu passenden Rahmen in Dia-Form (oben und links unten). Das gewünschte Glas wird eingesetzt und mit der angebrachten Klammer einfach vor die Linse geklemmt. Dasselbe habe ich noch in runder Form. Durch die obere Klemme kann das Glas eingesetzt werden, die hintere, silberne Klemme wird zusammengedrückt und schließt sich dann um das Objektiv der Kamera.

Zeiss Ikon Ikonta

Letzteres sieht in Aktion so aus:

Zeiss Ikon Ikonta und Agfa Lichtfilter

Weitere Filtergläser 

Zeiss Ikon Ikonta und Agfa Lichtfilter

und ihre Anwendung:

Zeiss Ikon Ikonta und Ihagee Lichtfilter

Für den runden Klemmvorsatz habe ich ein Glas-Set von Ihagee. Ihagee ist die Abkürzung für die Dresdner Industrie- und Handelsgesellschaft mbH, einem 1912 gegründeten Kamerawerk. 

Zeiss Ikon Ikonta und Ihagee Lichtfilter

Das Etui beherbergt erschiedene Vorsatzgläser und einen kleinen Pinsel (der aber ursprünglich nicht dazugehörte, wie ich vermute)

Zeiss Ikon Ikonta und Autoknips

Als weiteres Zubehör konnte ich mit drei verschiedenen Varianten des „Autoknips“ aufwarten. Ein Selbstauslöser ist für Fotoapparate, die durch einen Bowdenzug ausgelöst werden eine verzwickte Angelegenheit. Die Geschichte des Autoknips wurde hier vom Sammler Andreas Sieg gut geschildert.

Um den Selbstauslöser zu aktivieren wird eine kleine Zeituhr (ähnlich dem Küchenwecker) eingestellt. Er reicht von 1/2 bis zu 10 Sekunden. Ein Starthebel arretiert den Mechanismus bis man ihn startet und zu guter Letzt wird der Auslöser zwischen den oben sichtbaren Knopf und eine Zahnstange geklemmt. Nachdem der Starthebel das Uhrwerk aktiviert hat, läuft die Zeit ab und drückt am Schluss den Auslöser zusammen – klick, fertig.

Zeiss Ikon Ikonta und Autoknips

Seht hier: Die 10 Sekunden stehen oben auf der Skala, der Knopf hinter der Zahnstange schaut nur ein kleines Stück aus dem Gehäuse. Der Starthebel unter dem roten Punkt ist bereits auf Startstellung. Es geht also bereits los.

Zeiss Ikon Ikonta und Autoknips

Und hier ist alles vorbei: Die Uhr ist abgelaufen (die Sekunden haben von 10, 8, 6, 4, 2 bis 0 heruntergezählt) und am Ende kam der Auslöser-Knopf (hinter der Zahnstange) nach oben und hat zugedrückt. Die Zahnstange dient übrigens nur der Einstellung für verschieden große Auslöser. Bei manchen musste man mehr drücken, anderen genügte ein leichter Druck um auszulösen. Ich musste einige Male üben, bevor es funktioniert hat.

Zeiss Ikon Ikonta und Autoknips

Und da fällt mir ein: Wieso erkläre ich euch das überhaupt? Hier steht alles schwarz auf weiß. Umrahmt von Haka Autoknips Modell I, II und III.

So sieht das ganze Konstrukt aus. Hier habe ich direkt vor Augen, wie Vati alles zusammengefummelt hat, den Autoknips startet, zum Familienportrait flitzt und … nichts passiert. Nochmal hin, nachjustieren, klick, versehentlich ausgelöst, Film vorrollen, alles neu einstellen, und so weiter. Aber das ist nur in meinem Kopf. Wie so vieles, vieles.

Zeiss Ikon Ikonta und Autoknips

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