Dieses Jahr möchte ich euch einen Adventskalender der anderen Art präsentieren.
Ich habe zwei alte Kalender gefunden. Anders als bei den heute üblichen Kalendern mit Türchen (die es damals natürlich auch schon gab), handelt es sich hier um zwei Count-Down-Hefte. Das heißt, für jeden Tag gibt es eine Doppelseite mit Bastelideen, Rezepten oder Gedichten, und unten steht der spannende Satz: Noch xx Tage bis Weihnachten
Die Kalender stammen aus einer Zeit, als der Zweite Weltkrieg in vollem Gange war. Das Schlachtenglück der Deutschen Wehrmacht war im Begriff, sich zu wenden.
Ich möchte die Seiten weitestgehend unkommentiert zeigen. Da sich die Kalender nicht sehr von einander unterscheiden – viele Beiträge wurden im Folgejahr einfach nur an anderen Tagen wiederverwendet – kommt es im Laufe der Zeit zu Wiederholungen.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, tauchen auch hier Symbole und Textinhalte des Dritten Reichs auf. Sie sollen hier in keinster Weise verherrlichend gebraucht werden. Vielmehr spiegeln sie die Allgegenwärtigkeit der Diktatur wider.
1942
Meiner Nichte Ursula mit den besten Wünschen für baldige Genesung und herzlichsten Adventsgrüßen. Artur Rosenkranz
München, am 20. Neblung 1943
(dieser Kalender stammt aus dem Jahr 1942, wurde aber erst 1943 verschenkt; Nebelung ist der alte germanische Name für den November – nicht zu verwechseln mit den Monatsnamen auf der rechten Seite dieser alten Kalender hier)
1943