Das Menschenbild vor 100 Jahren war noch vollkommen unglobalisiert. Das Leben spielte sich im eigenen Dorf, der eigenen Stadt, im Landkreis, vielleicht sogar noch bis zur nächsten größeren Stadt ab, zu der man an besonderen Tagen reiste.
Der Rest war weit, weit weg. Geschichten von Reisenden wurden gespannt und ungläubig belauscht. Was es nicht alles in der Ferne gab!
Mit dem Bild aus unerreichbaren Fernen prägte sich auch das Bild der Menschen, die dort lebten. Die Reisenden beschrieben Merkmale, die ihnen in Erinnerung geblieben waren. Und daraus entstanden und verfestigten sich die Bilder, die Unsereins von den Fremden hatte. Brachte man sie dann noch in den Zusammenhang mit unserer gewohnten Umgebung war das Resultat im damaligen Geschmack höchst amüsant.
Ich möchte euch als Bespiel eine Sammelbild-Serie von Liebig Fleischextrakt aus dem Jahr 1906 als Beispiel zeigen. Bildet euch eure Meinung.
Eine unschönes Beispiel des unbewussten Rassismus zu Zeiten des Kolonialdenkens stellt allerdings die heute vorgestellte Werbekarte dar:
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