Jeder hat es schon gehört, einige haben es schon mitgesungen, die wenigsten haben den Text übersetzt. Das Lied von der Kürze des Lebens – Gaudeamus igitur

Dieses Kommersbuch aus den Jahren 1900-1910 (91.-95. Auflage) habe ich erst vor einigen Tagen erstanden.
Für alle, die sich fragen, was ein Kommers und ein Kommersbuch sind, kommt hier die Erklärung:
- Als Kommers wird die feierliche Zusammenkunft der Studenten bezeichnet. Dabei wird viel gesungen, getrunken und das eine oder andere offizielle Wort geredet. Der Wikipedia-Artikel umschreibt das ganz gut. Wer sich ein Kommers bildlich vorstellen möchte, der denke an die Hogwarts-Zeremonien in den Harry Potter-Filmen. Die Sitzordnung der Professoren und Schüler ist in etwa dieselbe.
- Das Kommersbuch ist das Liederbuch der deutschen Studentenschaft.
Die Lieder darin sind in 7 Gruppen unterteilt: Vaterlands- & Heimatlieder; Festgesänge & Gesellschaftslieder; Jugend & Erinnerung; Liebe, Wein & Wandern; Volkslieder; Kneipe; Allerhand Humor und ein Anhang mit den Liedern 804 bis 850.
Wer sich über die seltsamen Metallknöpfe an den Buch-Ecken wundert, der soll nicht dumm sterben: Da Studenten nicht nur viel gesungen, sondern auch viel getrunken haben, gab es bei der Kneipe das eine oder andere verschüttete Bier. Damit das über den Tisch fließende Bier nicht das gute Buch ruinierte, wurde es durch 4 bis 5 Biernägel höhergelegt.
Und warum habe ich „bei der Kneipe“ und nicht „in der Kneipe“ geschrieben? Eine Kneipe war (ist) ein studentisches Treffen, das – ähnlich dem Kommers – der Zusammenkunft dient, bei der gesungen und getrunken wird. Im Unterschied zum Kommers läuft die Kneipe allerdings wesentlich weniger formell ab.