Ich habe euch schon mehrere Artikel zum Thema Fotografie und Filme abgeliefert. Eine Epoche schulde ich euch noch.
In der DDR war die Fotografie – im Vergleich zur BRD – etwas schwieriger. Es gab zwar sehr gute Kameras und sowohl Farb- als auch Schwarz/Weiß-Filme konnte man für gewöhnlich in ausreichender Menge kaufen. Lediglich mit der Entwicklung war das so eine Sache.
Während sich tausende DDR-Bürger ihr eigenes kleines Entwicklungslabor zu hause oder in der Gartenlaube aufgebaut hatten und die s/w-Filme daheim entwickelten und Abzüge herstellten
waren die technischen Gegebenheiten des Heim-Labors nicht geeignet, Farbfilme zu entwickeln.
Einmal zum Entwickeln abgegeben, dauerte es Wochen bis hin zu Monaten, bevor man seinen Film und die dazugehörigen Fotos wieder abholen konnte. Es gab Farb-Negativ-Filme aus denen Fotos abgezogen wurden und es gab Umkehr-Tageslicht-Filme.
Waren die UT-Filme einmal entwickelt, hatte man das fertige Bild auf dem Film – die Voraussetzung für ein Dia. Ich glaube, das Entwickeln des Films ging schneller als der Ausdruck der Fotos, weswegen sich diese Filmform und die damit verbundenen Dia-Abende durchgesetzt hatten.
In den meisten Filmpackungen gab es neben der kleinen Plastedose mit dem Film noch einen Versandumschlag in dem man den fertigen Film zum Entwickeln einschicken konnte.
Da mir diese Umschläge zu Hauf begegnet sind, vermute ich, das Vertrauen in die Deutsche Post war nicht groß genug um die wertvollen 36 Bilder in ihre Hände zu geben. Wahrscheinlich hatte die Aussage „Ich werde diesen Brief aufgeben.“ noch genau diese Bedeutung.
War der Film dann aber erstmal entwickelt, bekam man ihn in solch hübschen Filmtaschen ausgeliefert. Die Filme waren in Abschnitte von 5 oder 6 Bilder geteilt und steckten in Pergamin-Hüllen. Diese drei Hüllen stammen aus den 1950er/70er und 80er Jahren. Bis 1964 hieß das Filmwerk in Wolfen (Bitterfeld) noch AGFA, danach wurde daraus ORWO (ORiginal WOlfen). ORiginal BItterfeld wäre auch schön gewesen. Das hätte Gratiswerbung vom Papst an Ostern gegeben.
Zum Ende dieses Artikels gibt es noch einen Merchandising-Artikel, den ORWOBA – den ORiginal WOlfener BAdebeutel, der leider sehr benutzt aussieht.
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