Liebe Hausfrauen, liebe Frauen ohne Haus, liebe Hausherren und diejenigen, die glauben, es zu sein!
Heute stelle ich euch ein großes aber dünnes Büchlein vor.
Es handelt sich dabei um ein Adressbuch meiner Geburtsstadt Erfurt aus dem Jahr 1911. Der dazugehörige Kalender ist hier zu sehen:
Unten rechts hat mein Urgroßvater freundlicherweise eine Anzeige zur Bewerbung unserer Germania-Drogerie abdrucken lassen.
Zwei Einträge auf einer der folgenden Seiten ließen mich jedoch stutzen:
In den Rubriken „Kinderwagen“ und „Korbwaren“ ist Ernst Laufer verzeichnet. Ich weiß, daß unsere Familie ein Geschäft „Kinderwagen Laufer“ besaß, allerdings hieß mein Großvater Ernst. Und daß er 1911 bereits Eigentümer eines Ladens war, halte ich für unwahrscheinlich, da meine Oma zu diesem Zeitpunkt gerade mal ein Jahr alt war und die beiden keinen ungewöhnlich großen Altersunterschied hatten. Gab es da vielleicht noch einen Ernst senior? Update: Jawohl, Ernst sen. war der Vater von Ernst jun. – so einfach.
Ganz nebenbei habt ihr heute übrigens auch erfahren, wieso ich auf die Aufforderung „Nun sei doch mal ernst!“ stets mit der Aussage „Wieso sollte ich? Mein Opa war schon Ernst!“ antworten konnte. Diesen Opa kennt ihr übrigens aus diesen beiden Artikeln hier und hier.
Ach ja, eins noch: Falls sich jemand (so wie ich) fragt, was Posamenten sind, klärt uns Wikipedia auf. Schnickschnack, Bommeln und Bordüren, die man sich an Kleid und Möbel nähen konnte. Und Wikipedia hat sogar ein tolles Bild einer Maschine zur Herstellung von Posamenten. Schaut euch das mal an.
Das Rätsel hat sich inzwischen gelüftet. Während der erste Besitzer des Kinderwagen-Ladens mein Urgroßvater Ernst senior war, übernahm das Geschäft später einer seiner drei Söhne Ernst junior, mein Opa.
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