Bei uns in der DDR hieß sie Plastebutter. Jeder Ex-DDR-Bürger dürfte sie kennen. Das war die preiswerte Butter für 1,75 pro halbes Pfund.
Wie genau die Zutaten zusammengesetzt waren, weiß ich nicht mehr, aber da sie sich schon kurz, naachdem man sie aus dem Kühlschrank genommen hatte, schmieren ließ, war dort sicher ein gewisser Anteil Wasser oder Pflanzenöl enthalten. Damals belächelt, heute von den gängigen Firmen als Trend-Brotaufstrich verkauft:
Lätta – Zutaten: Trinkwasser, pflanzliche Öle und Fette (Raps, Palm, Shea, Sonnenblumen, in veränderlichen Gewichtsanteilen), Buttermilch, modifizierte Stärke
Becel – Zutaten: Pflanzliche Öle und Fette (Sonnenblumen, Palm, Leinsamen, Raps), Trinkwasser, Buttermilch, Emulgatoren (Lecithine, Mono- und Diglyceride)
Die „gute“ Butter – von der viele Bundesbürger glaubten, es gab sie nicht – kostete je nach Einwickelpapier 2,30M (Pergaminpapier) bzw. 2,40M (Silberpapier). Den Unterschied habe ich nie herausgefunden. Aber wenn wir nüscht hatten, Butter hatten wir.
Update vom 4. September 2021: Auf einer Wanderung durch die Sächsische Schweiz fand ich in einem Bachbett dieses Zeitzeugnis:
Selbst, wenn die Verpackung erst am Ende der DDR, also 1990, achtlos weggeworfen wurde, lag dieser Deckel und eine Hälfte der Unterschale 30 Jahre lang in der Natur, war Wind und Wetter ausgesetzt und hat sich vom Ort des Wegwerfens (einem Ausflugslokal ca. 1km bachaufwärts) nur minimal fortbewegt, und trotzdem ist außer der roten Farbe nichts verschwunden und schon gar nichts verrottet. Ich habe alles in einen Papierkorb am Wegesrand geworfen. Nachfolgende Wanderer werden gedacht haben: „Sehr oft werden die Papierkörbe hier aber auch nicht geleert.“
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