Welcher DDR-Bürger kennt sie nicht – Rotplombe-Produkte aus dem Konsum oder der HO?
Ich stelle euch diese beiden übrig gebliebenen Päckchen heute deshalb vor, weil Sie den gleichen Ursprung haben wie ich. Nein, nicht Stärke und eine angenehme Farbe, sondern Erfurt.
Die Marke Rotplombe – deren Logo übrigens aus einer roten Plombe, d.h. einem Siegel besteht, die das Wappen Erfurts, das Rad trägt – wurde 1953 von der Firma Konsum Nährmittelwerke Erfurt eingeführt. Obwohl, wenn man der Aufschrift unterhalb des Firmennamens glauben darf, es sich um einen „Betrieb der ausgezeichneten Qualitätsarbeit“ handelte, wusste man offenbar selbst nicht so recht, ob man Konsum-Nährmittelwerke mit oder ohne Bindestrich hieß. Überhaupt hatte ich damals den Eindruck, daß jeder Betrieb, der nicht ausschließlich unbrauchbaren Mist herstellte, diesen Titel führen durfte.
Bis 1990 war Rotplombe der Dr. Oetker des Ostens. Danach verschwand die DDR-Marke aus den Regalen und befand sich damit in einer großen Gesellschaft. Der DDR-Bürger wollte Neues, Buntes, Bekanntes aus dem Werbefernsehen. Laut der hauseigenen Webseite tauchte die Marke 2006 wieder aus der Versenkung auf. Eine kleine Sammlung alter Ephemera findet sich auf dieser Seite.
Heute stellt Rotplombe wieder den Sofix-Pudding her, den ich mir bei der Schulspeisung regelmäßig zweimal geholt habe. Ich habe das Zeug geliebt, weil es so eine interessante Konsistenz hatte.
Ob die Götterspeise heute noch schmeckt, weiß ich nicht. Der 22.11.1974 ist ja doch schon eine Weile her. Aber ich vermute, die Aromastoffe sind so gut gebunden, daß sie bestimmt noch die gleiche Qualität wie eh und je hätte. Alternativ habe ich noch Aprikose.
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