Mit der Wendung des Kriegsglücks Großdeutschlands setzte auch erstmals nach 30 Jahren für Deutschlands Bevölkerung die Allgegenwärtigkeit des Todes ein.
Wurde in den ersten Kriegsjahren ein Expansionskrieg ohne Gleichen und unter Wochenschaugetöse mit stets nach rechts fahrenden deutschen Panzern geführt (um ein Vordringen in den Osten zu verdeutlichen), Gebiet für Gebiet okkupiert und zu Reichsgauen umgewandelt, wandte sich nun das Glück von Führer und Wehrmacht ab und der Angreifer wurde selbst zum Angegriffenen.
Eine Begleiterscheinung der Kriegsverluste, wie das förmliche und gesichtslose Wort dazu lautet, waren die in der Heimat zu Witwen und Waisen gewordenen Familienangehörigen. Und wie es seinerzeit üblich war, wurden Todesanzeigen in der Tageszeitung geschaltet und nach erfolgter Beisetzung des nicht vorhandenen Leichnams Dankeskarten verschickt.
Ein sehr interessanter Befehl der NSDAP war aus diesem Anlass die Anweisung, Aussagen wie „im Krieg gefallen“, „große Trauer“, „unser einziger Sohn verlor sein Leben“ und Ähnliches dem Siegeswillen Widersprechendes in Todesanzeigen zu unterlassen. Vielmehr sollte ein „ruhmreicher“ „Heldentod“ „für Führer, Volk und Vaterland“ in den Vordergrund gestellt werden, der die Überzeugung der Hinterbliebenen verdeutlichte, den Mann oder (und) Sohn gern der großen Sache geopfert zu haben.
So geschah es auch nach dem Tod meines Opas (ich berichtete davon), der weder im Ganzen noch teilweise wieder in die Heimat zurückgekehrt ist. Er liegt heute auf einem Soldatenfriedhof in der Ukraine.
Die Traueranzeige seiner Witwe sah dann entsprechend so aus:
Und wer als Vergleich die letzte Wochenschau des „Reiches“ anschauen möchte, der kann hier klicken.
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