Wer nicht wirbt, stirbt. Ein Grundsatz aus der Werbebranche. Und wer ein Produkt zu bewerben hat, der sucht sich die Zielgruppe, die zum Produkt passt.
Die Firma Büdo GmbH aus Ostfildern hat da keine Ausnahme gemacht. Ihr Werbeslogan lautete:
So weit, so gut. Fußböden und Schuhe hat wohl jeder zu Hause. Also, warum nicht jeden mit der Werbung beglücken? Oder zumindest diejenigen, die Geld ausgeben können, weil sie noch welches haben. Moment, wer war das denn zu Beginn und in der Mitte der 1930er Jahre? Ach ja, Mitläufer und Unterstützer der Nationalsozialisten. Sie konnten sich über eine stark erhöhte Gehaltszahlung freuen, denn „der Führer“ führte alle in Lohn und Brot. Nicht etwa durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze, sondern durch die „Rückbesinnung der Frau auf ihre Rolle“, oder anders gesagt, durch die Verdrängung der Frau aus dem Berufsleben und Besetzung der Stellen mit Männern.
Das Volk fand es überwiegend gut. Und sicher gefiel ihm auch die Werbung von Firma Büdo. Und um zu gefallen, nahm man die stolze Vorhut der Partei als Motiv. Und so sah es dann aus:
Die beiden Herren stehen nicht sehr gut, da ihre Basis nicht sehr stabil ist. Ob das bei der SA Programm war? Wir wissen nicht, welche Funktion der Reiter hatte, aber der Fahnenträger wird auf dem Fuß benannt:
Tja, da war man noch stolz auf die SA. Einige Jahre später wurden vermehrt Vorfälle homosexueller Art innerhalb der SA bekannt, allen voran Ernst Röhm, der sein Tun mit dem Leben bezahlen musste. 1934 wurde die SA aufgelöst.
Auf der Webseite der Firma Büdo – www.biene-shop.de – wird diese Ära überraschenderweise nicht erwähnt. Biene Wachse und Pflegeprodukte ist die Marke der Büdo GmbH. Auch damit kann man heute noch Fußboden und Schuh zum glänzen bringen. Hoffen wir, dass die Schuhe dann nicht dazu dienen, auf den schönen Böden zu marschieren oder Saalschlachten abzuhalten.
Büdo hat noch 20 weitere bunt bedruckte Blechfiguren Trachten herausgegeben!
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Vermutlich sind nicht alle nationalsozialistisch geprägt. Spielzeug mit Werbeaufdruck ist ja keine Erfindung der 1930er. Mir reichen aber diese beiden um das Thema aufzuzeigen.
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