Bunte Ostereier – dank Braun – Moopenheimers Museum. Moopenheimer.com

Ostern kam in diesem Jahr zeitig. Wieso es jedes Jahr fröhlich im Datum herumhüpft, hatte ich euch hier schon erklärt.

Dass man schon seit langer Zeit Eier – das Symbol für den Beginn neuen Lebens – bunt verziert, ist auch bekannt. Je nach Region wird viel Zeit in das Färben, Anmalen, Muster einkratzen, Auspusten und Aufhängen aufgewendet.

Dieses Jahr sind bei meiner Färbeaktion einige Tütchen übrig geblieben. Die stelle ich euch vor.

Beide Färbesets stammen aus dem Jahr 1958 und aus der DDR. Während das blaue Tütchen bereits 1954 gedruckt wurde (man erkennt es am unteren Rand der Rückseite), stammt das braune aus späterer Produktion. Hier wurde der Festpreis schon aufgedruckt.

Ostara-Papier verweist auf die germanische Frühlingsgöttin. Ob man sich damit in der jungen DDR von den kirchlichen Hintergründen lossagen wollte, kann ich mir nicht vorstellen, da man das gerade erst überwundene Germanentum der Nazizeit sicher noch viel mehr loswerden wollte.

Die auf der Rückseite beschriebenen Abziehbilder sahen so aus. Zugegeben, nicht besonders hübsch und der Aufwand klingt recht hoch. Aber, wir hatten ja nichts. Es waren auch nicht die Sorte Abziehbilder aus meiner Kindheit, die ich euch hier gezeigt hatte, sondern eigentlich Abklatschbilder.

Außer dem Bedrucken mit den Abziehbildern konnte man die Eier natürlich auch einfach nur färben.

Auf der Rückseite der Farbtütchen seht ihr die Jahreszahl. Wurde ein Farbtütchen von 1958 in ein Verpackungstütchen von 1954 gesteckt, wird das Ganze wohl 1958 im Kaufladen zu haben gewesen sein.

Neben den Braun’s Farben lag noch diese Tüte mit violetter Eierfarbe. Der Illustrator hat sich bei den Hasen sehr viel Mühe gegeben. Der Anhänger am Korb zeigt „WBQu.“, also Wilhelm Braun Quedlinburg.

Die Rückseite lässt vermuten, dass Braun’s Farben sehr weit verbreitet waren und in viele Länder exportiert wurden. Interessant ist das russische Wort Мораво (Morawo), dass laut Google-Übersetzer „mährisch“ bedeutet. Morado hingegen ist das spanische Wort für „violett“.