Als DDR-Kind hat man sie gehasst und geliebt: Abziehbilder. Einerseits sahen sie hübsch aus, waren immer verfügbar und haben millionenfach Ostereier, Geburtstagskerzen und Zahnbecher verziert. Andererseits wollte man eigentlich lieber die Aufkleber aus dem Westen haben.
Wer sie nicht kennt: Abziehbilder, oder im Modellbau auch gern englisch Decal genannt, werden in handwarmes Wasser gelegt. Dadurch löst sich die feine Gummierung zwischen Bild und Trägerpapier. Nun wird das Bild vorsichtig auf den zu verzierenden Gegenstand gezogen und vorsichtig glattgestrichen.
Die Anleitung dieses Modellbau-Abziehbild-Bogens findet sich auf der Rückseite:
Die Idee, Ostereier mittels Abziehbildern zu verzieren, gab es in der jungen DDR auch schon 1952. Dazu habe ich diese alten Brauns’s Tüten rausgesucht. Wer mag, kann sich die äußerst komplizierte Gebrauchsanweisung durchlesen.
Die Abziehbilder sehen so aus.
Schön ist anders. Aber 7 Jahre nach dem Krieg hatte man wahrscheinlich nichts.
Auch auf meinem alten Poch-Brett aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg finden sich Abziehbilder und offenbaren die Schwachstelle – sie lassen sich leicht zerkratzen. Den Artikel dazu findet ihr hier.
Und zum Schluss zeige ich euch noch meine oben erwähnten Zahnbecher aus der Kinderzeit. Nur zwei sind mit Abziehbildern aus dem Kinderfernsehen verschönert. Der Sandmann in seinem Hubschrauber und der Hund Struppi von Taddeus Punkt.
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