Meine Mutter und Oma haben sie seinerzeit noch mit Freude benutzt: Schnittmuster-Bögen.
Heute nähen nur noch sehr wenige Mütter oder Omas ihre Kleider selbst. Vielmehr lässt man im fernen Osten nähen und kauft sich die Einheits-Sachen im schwedischen Klamotten-Ikea.
Früher gab es sowas nicht. Entweder man kaufte angefertigte Kleider zu entsprechenden Preisen (allerdings auch in heute vergessener Qualität) oder man nähte selbst. In Modezeitschriften lagen oft Schnittmuster bei. Es gab sie allerdings auch am Zeitungskiosk oder in Modegeschäften zu kaufen.
Man erhielt einen Umschlag auf dessen Innenseite die Nähanleitung gedruckt war. Der Inhalt bestand aus mehreren Blättern unterschiedlicher Größe mit aufgezeichneten oder vorgestanzten Einzelteilen. Die vorgestanzten waren meist schon in der benötigten Form. Die aufgezeichneten musste man selbst abpausen. Dazu wurde ein Stück Seidenpapier auf das Schnittmuster gelegt und dann mittels eines lustigen, kleinen Werkzeuges abgefahren.
Das Werkzeug sieht übrigens so aus und überträgt die Zeichnung auf das Seidenpapier. Nun kann man sie leicht herauslösen und als Schablone auf den Stoff auflegen und ausschneiden.
Und mal ganz ehrlich: ein selbst genähtes Kleidungsstück zeugt von Kreativität und individuellem Geschmack. Und es lässt die Trägerin auch noch schmuck erscheinen.
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