Montag Morgen – der Wecker


Ich finde ihn furchtbar. Ich finde tickende Uhren generell nervtötend. Aus dem Grund gibt es in meiner Wohnung keine tickende Uhr.

Früher hatte man keine andere Wahl, wenn man morgens pünktlich aufstehen wollte. Ein Wecker musste her, er tickte die ganze Nacht durch, oder blieb stehen, wenn man vergessen hatte, ihn aufzuziehen. Und der erholsame Schlaf wurde zu unchristlicher Zeit mit ohrenbetäubendem Klingeln beendet.

Wecker

Dieses hinterhältige Exemplar hat übrigens keinen Ausschalter an der Oberseite. Man muß auf der Rückseite einen kleinen Hebel betätigen um Ruhe zu erlangen.

Das wirklich verwunderliche an dem Wecker ist allerdings etwas anderes. Die Abdeckung des Zifferblattes besteht nicht aus Glas, sondern aus einer Art Plastik. Gab es so etwas denn früher schon? Sie sieht auch nicht aus, als wäre ein zerbrochenes Glas nachträglich ersetzt worden, denn sie ist gewölbt und paßt genau.

Hat jemand eine Idee, um was für ein Material er sich handeln könnte? Es scheint auf jeden Fall zu altern. Man sieht auf dem Foto ganz gut, daß die Durchsichtigkeit mit den Jahren nachgelassen hat. Ich würde den Wecker auf irgendwann zwischen 1920 und 1940 datieren.

2 Kommentare zu „Montag Morgen – der Wecker

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  1. Vielleicht dieses hier?

    Kunststoffgläser aus Kunststofftafeln[Bearbeiten]
    [http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/57/Uhrgl%C3%A4ser_aus_Plattenmaterial_in_der_Produktion.jpg/220px-Uhrgl%C3%A4ser_aus_Plattenmaterial_in_der_Produktion.jpg]
    Uhrgläser aus Plattenmaterial in der Produktion

    Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre brachte das nordamerikanische Unternehmen Germanow-Simon, Rochester, Uhrgläser aus Zelluloid heraus, die mit dem Merkmal „unzerbrechlich“ sofort zu großer Nachfrage führten, obwohl der Werkstoff Zelluloid, in großer Menge extrem feuergefährlich, im Sonnenlicht sehr schnell vergilbte und schrumpfte. Sehr bald wurde es durch den Werkstoff Cellon ersetzt, der aber eine bläuliche Eigenfarbe hatte und auch nicht sehr formbeständig war. Erst als 1934 von Röhm, Darmstadt, der WerkstoffPolymethylmethacrylat als Plexiglas zur Marktreife gebracht wurde, hatte man einen lichtbeständigen, nicht schrumpfenden Werkstoff, der dann dem Kunststoffuhrglas den Weltmarkt öffnete. Celluloid, Cellon und auch Acrylglas (Sammelname für zahlreiche Handelsmarken auf dem Markt) waren Plattenwerkstoffe, die in den verschiedenen Stärken zwischen 0,5 und 1,5 mm zu erwerben waren, erwärmt und dann verformt wurden. Bis heute sind dazu verschiedene Verformungsverfahren im Einsatz.

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