Heute soll es mal wieder um Postkarten von Verkäufern an meinen Uropa gehen. Sie stammen aus den Jahren 1909 und 1910 und wurden in Linz, Brünn (Brno – bekannt durch die nebenan gegen Napoleon geführte Schlacht bei Austerlitz) und Troppau (Opava – Schlesien) – letztere beiden in Tschechien – abgesendet.
Die erste Karte ging an einen Mitarbeiter, Herrn Pole, der allerdings aus Deutschland stammte und trägt einen ganz fürchterlichen Fehler in der Anschrift. „Erfurt Sachsen“ trifft wahrscheinlich jeden Thüringer und speziell die Bewohner der Thüringischen Hauptstadt tief ins Mark. Update: Bedauerlicherweise gehörte Erfurt tatsächlich damals zu Sachsen.
Auf den oberen beiden Karten wurde übrigens noch das alte, französische Wort Droguerie verwendet.
Und worum ging es bei den Karten? Preise, Geschäfte, Werbung. Lest unten die Transkription.
Euer Wohlgeboren!
Ersuche höflichst uns zu benachrichtigen, ob Euer Wohlgeboren im Besitze der echten Hustenlohe zum Einatmen für Lungenleidende nebst Gebrauchsanweisung sind.
Hochachtungsvoll Barmherzige Schwetern v. hl. Carl Borromäus, Linz, Elisabethstr. 23, Ob. Österreich
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Troppau, am 28. Mai 1909.
Herrn Richard Jacobi G.m.b.H., Elberfeld
In höfl(icher) Beantwortung Ihrer freundl(ichen) Anfrage vom 24. d(es) M(onats) teilen wir Ihnen mit, daß sich an den Preisen für unsere Spezialitäten nichts geändert hat.
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Brünn 5. 9. 10
Euer Wohlgeboren!
Die Blockkalender gebe ich nur auf Heublumenseife, Insektenpulver Puck und Zahncremé Rübezahl, für welche Artickel sonst keine Reklame gemacht wird. Und da müssen Umsätze gemacht werden, wenn ich auf meine Rechnung kommen soll. Für die Haarmilch mache ich eine kostspielige Zeitungsreklame, da hier eine andere Reklame für den Artickel keinen Zweck hätte.
Hochachtungsvoll Joh. Grolich.
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