Luftschiffe, oder wie sie in Deutschland nach ihrem Erfinder genannt wurden, Zeppeline waren zu ihrer Zeit ein technischer Durchbruch. Riesengroß und majestätisch schwebten sie, begleitet von tiefem Brummeln über die Städte. Unglaublich, wenn man sich vorstellt, dass ein Luftfahrzeug diesen Ausmaßes

gerade einmal 72 Passagiere befördern konnte.
Aber die Welt und speziell die Deutschen liebten Zeppeline. Der Bau war teuer und Hugo Eckener, seines Zeichens Prokurist und späterer Chef der Zeppelin-Werke nutzte die Begeisterung der Deutschen, um die Finanzierung des LZ 127 Graf Zeppelin auf Spendenbasis zu erreichen.
Er rief die Zeppelin-Eckener-Spende ins Leben. Durch den Verkauf von Postkarten, Anstecknadeln, Spendenmarken und Medaillen mit dem heroischen Spruch „Allen Gewalten / zum Trotz sich erhalten / nimmer sich beugen / kräftig sich zeigen / rufet die Arme der Götter herbei“ kamen 1926 immerhin 2,3 Millionen Reichsmark zusammen. Leider fehlten noch 1,9 Millionen RM, wovon 1,1 das Deutsche Reich und 0,8 die Luftschiffbau Zeppelin GmbH auf.
Was sich das Deutsche Volk von einer Spende für ein Luftschiff versprach, dass niemandem etwas nützte und lediglich dem „Wir sind wieder wer“-Gefühl nach dem verlorenen Weltkrieg zuträglich war, ist mir unverständlich.
Aber man gab, man bekam irgendeinen Firlefanz, den man vorzeigen konnte und alle freuten sich, dass man beigetragen hatte. Ein ähnliches Programm lebte eine Dekade später mit dem Winterhilfswerk und seinen Spendensammlungen auf.
Auf der Rückseite erkennt ihr das Logo der Spendenaktion. Es ist ganz nützlich, wenn man es kennt. Dann kann man auf Flohmärkten wissend auf die Anstecknadeln zeigen und „Ah, Zeppelin-Eckener-Spende.“ murmeln.
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