Im Artikel über die Genex-Kataloge wurden die DDR-Möbel schon kurz angesprochen. Man konnte selbstverständlich auch für DDR-Mark in DDR-Geschäften DDR-Möbel kaufen. Und die sahen der jeweiligen Zeit entsprechend auch gar nicht so schlecht aus, wie manch einer im Westen glaubt.
Rückblickend betrachtet, sahen allerdings alle Möbel der späten 1960er, frühen 1970er Jahre aus heutiger Sicht scheußlich aus. Das fiel mir vor einigen Jahren erstmals auf, als ich „Clockwork Orange“ nochmal angeschaut habe. Für alle Droogs zur Erinnerung, klickt hier.
Damals sah man das anders und auch heute gibt es jüngere Menschen, die das Zeug als Retrolook in ihre Buden stellen.
Hier einige Prospekte des VEB Möbelfabrik Wehrsdorf.
Auch damals galt: „Sex sells“. Eine schmucke Biene auf der Titelseite und die Schrankwände (im Volksmund auch Anbaureihe genannt) verkauften sich wie von selbst.
Variantenreichtum, Verwandelbarkeit und Anpassungsfähigkeit an jede Wohnungsgröße – das war schon nützlich!
Modularer Aufbau erlaubt die Zusammenstellung einer gemütlichen Fernseh-Landschaft. Wahrscheinlich waren damals zwei mehr oder weniger bequeme Drehsessel gemütlich genug. Man saß ja noch nicht stundenlang vor der Flimmerkiste.
Es gab noch eine zweite Modellreihe. Ohne Schnecke vorn drauf sehen diese Möbel aber irgendwie viel weniger hübsch aus, oder täusche ich mich?
Diese abgrundtief häßliche Garderobe links ist das einzige „Möbelstück“, das ich mich erinnere schon einmal in freier Wildbahn gesehen zu haben.
Meine Tante, von der diese Prospekte übrigens stammen, hat sich dankenswerterweise für das obere Modell entschieden. Hinter den Schubladen habe ich diese beiden schönen Erinnerungsstücke gefunden. Unordnung schafft Jahre später Freude!
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