Lobbyarbeit ist wichtig! Und je mehr man davon benötigt um seinen Ruf zu festigen, umso vielfältiger sind die Ideen.
BP – British Petrol – die Bude, die vor einigen Jahren den Golf von Mexiko eingeölt hat und die Kosten jetzt durch höhere Preise an den ARAL-Tankstellen auszugleichen versucht, hat 1960 das Spiel „Öl für uns alle“ herausgebracht.
So simpel das Spielbrett auch aussieht, das Spiel ist gar nicht so einfach. Aus heutiger Sicht verfügt es auch über vielfältige Schwachstellen und Fehler. Kein Verlag würde so ein Spiel heute noch herausbringen.
Man hat sich etwas an Monopoly orientiert. Durch Ereigniskarten (hier „Memo“ genannt) wird der Spielverlauf beeinflußt. Jeder Mitspieler versucht, in den Besitz von Ölquellen zu kommen (beim Monopoly sind es die Straßen) und das geförderte Öl gewinnbringend zum richtigen Zeitpunkt an den besten Markt zu liefern.
Bevor man jedoch Öl fördern kann (linkes Gitternetz), dessen Menge durch die niedlichen Bohrtürme markiert ist, muß gebohrt werden (rechte Grafik). Sowohl in dieser, als auch in der neuen Version des Spiels (siehe unten) ist die Wahrscheinlichkeit, nicht fündig zu werden (schwarze Felder) recht hoch (7x Erfolg zu 5x Scheitern).
Für alle unter euch, die an den Details interessiert sind, habe ich hier die Spielanleitung angefügt.
Da das Spiel recht kompliziert war, hat man es 1976 in überarbeiteter Form neu aufgelegt.
Jeder Spieler umrundet mit seiner Spielfigur die Weltkarte auf dem Spielplan und darf dabei Ölfelder kaufen, nach Öl bohren, fördern, verschiffen oder gerät in Situationen, die zum Abbruch der Bohrung oder Versiegen der Ölquelle führen kann.
Auf der rechten Stecktafel setzt man seinen Spielstein je nach gewürfelter Augenzahl nach unten und hofft auf Öl.
Ist man auf Öl gestoßen, wird gefördert. Auf der linken Tafel wird die Menge des Rohöls im Hafen angezeigt.
Hat man genug Öl, chartert man sich einen Tanker und fährt zum Verkaufshafen. Da die Preise in den Häfen je nach Angebot und Nachfrage stark variieren, lohnt sich manchmal ein weiterer Weg.
Geld und Ereigniskarten dürfen nicht fehlen.
Und nochmal zurück zur Lobbyarbeit. Zumindest meinem Spiel lag das Büchlein „Mineraloel-Story“ bei. Wer das durchgelesen hat, soll noch einmal behaupten, die Ölindustrie wäre umweltverschmutzend! Das stimmt überhaupt nicht!
Ironie: Gerade heute fliegt Shell in die Luft: http://web.de/magazine/nachrichten/panorama/19004140-explosion-brand-chemiewerk-niederlanden.html
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