Die frische Resi kennt heute niemand mehr (außer mir). Auch mit Leni und Susi sieht es nicht anders aus. Alle drei waren Magarine-Marken der Vereinigten Margarine-Werke in Nürnberg. Bis 1939 im Besitz zweier jüdische Familien Salb und Wohl und der Familie Lang. Im Zuge der Arisierung waren die jüdischen Eigner gezwungen, ihren Anteil den „arischen“ Teilhabern zu überlassen. Ähnliches kennt ihr schon aus früheren Artikeln die ihr hier noch einmal nachlesen könnt.
Zurück zu Resi – beim Kauf eines Würfels Margarine erhielt man vom Kaufmann des Vertrauens das aktuelle Heftchen der „Hausbücherei der frischen Resi“. Ähnlich der heute noch viel geliebten Apotheken-Rundschau oder Bäckerblume enthielt jedes Heft praktische Winke, Rezepte, Ratgeber, Leser(innen)briefe, eine Geschichte und mehr.
Jetzt geht mir Alles nochmal so rasch von der Hand… diese 100 praktischen Winke sind wirklich fabelhaft!
Auf der Rückseite wird die Qualität der drei oben erwähnten Damen und ihre Preise abgedruckt: Resi – 40 Pfg für ein Halbes Pfund, Susi gibt es schon für 36 Pfg. und Leni ist bereits ab 32 Pfg. zu haben.
Der Trend, Margarine nach Frauen zu benennen hat sich auch in der DDR fortgesetzt. Wer kennt noch „Sonja“ und „Marina“? Komischerweise scheint es aber keine Margarine mit dem naheliegendsten Namen zu geben – Marga. Wobei das für mich spontan das Bild eines Öko-Ladens im Kopf erzeugt. Okay, es gibt auch andere Namen: Sana, Kama (beide aus der DDR) und Rama sind mir als Frauen noch nicht begegnet.