In der DDR wurde dem Wettbewerb am Arbeitsplatz mehr Bedeutung beigemessen, als es heute der Fall ist. Während die Werktätigen früher in Brigaden eingeteilt waren, die versuchten, sich in ihren Leistungen gegenseitig zu überbieten, arbeitet man heute artig an der Erfüllung der eigenen Zahlen, sofern man ein Ziel gesetzt bekommen hat. Was die anderen tun, ist dabei oftmals egal.
Mein Onkel hat während seiner Ausbildung im Jahr 1955 eine Bronze-Medaille und die folgende Urkunde bekommen, da er sich als Lehrling im Berufswettbewerb der Deutschen Jugend (so einheitlich hieß sie vor dem Mauerbau noch) guter Leistungen rühmen konnte. Genauer gesagt, hat er wohl durch drittbeste Leistung geglänzt, weil er sonst ja nicht die Bronze- sondern die Gold- oder Silber-Medaille errungen hätte.
Kommentar verfassen