Der Addiator


Bevor die Welt der Mathematik mit der Erfindung des elektronischen Taschenrechners einen großen Schritt nach vorn gemacht hat, gab es unzählige Bemühungen, mit der vorhandenen Technik Hilfsmittel zu erschaffen. Da gab es seit Ewigkeiten den Abakus (über den euch Wikipedia hier etwas lehren kann), dann kam irgendwann der Rechenschieber dazu (die habe ich euch hier schon gezeigt).

Neben diesen Geräten, die noch in meiner Jugend in Gebrauch waren, gab es viele weitere Erfindungen, von denen ich euch heute eine der erfolgreicheren vorstellen möchte – den Addiator.

Ein cooles, kleines mechanisches Hilfsmittel zum Addieren großer Zahlen, das mir unbekannt war, bis ich es geschenkt bekommen habe. Es scheint mir jedoch, dass der Addiator recht weit verbreitet war.

Er kommt in einer schmucken Lederhülle.

Um ihn noch nützlicher zu machen, ist auf der Rückseite der Subtraktions-Teil.

Man fragt sich, wie er denn funktioniert. Ich zeige es euch am Beispiel der Rechenaufgabe 25+78=?

Zuerst piekt man mit dem Stift oder Griffel in die 5 der Einer-Spalte und zieht sie ganz nach unten. Dasselbe macht man mit der 2 in der Zehner-Spalte.

Was passiert? In den oberen Sichtfenstern erscheint die Zahl 25 – soweit nicht sonderlich spektakulär. Aber, und das ist wichtig, die verschobenen Spalten sind nun rot markiert für alle Ziffern, die einen Überschlag hervorrufen würden.

Und damit geht es weiter. Um die 78 zu addieren, pieken wir zuerst den Griffel in die 8 der Einer-Spalte und bemerken, dass es ein rotes Feld ist. Darum ziehen wir den Griffel nicht abwärts, sondern aufwärts und um die kleine Kurve am oberen Rand.

Nun hat sich nicht nur die letzte Stelle in der Ergebnisanzeige auf 3 verändert, sondern die Zehnerstelle ist von 2 auf 3 gesprungen. Als letztes addieren wir die 7 zur Zehner-Spalte: es ist ein rotes Feld, also aufwärts und um die Kurve.

zack. Tadaa.

Ich hoffe, das Ergebnis 25+78=103 ist korrekt und meine Demonstration war kein Griff ins Klo. Ich rechne lieber auf dem Handy noch einmal nach.

Ist man fertig mit der Rechenaufgabe, gibt es diesen praktischen Hebel an der Oberseite. Man zieht und die Spalten stellen sich wieder auf 0.

Man kann übrigens die Spalten in beliebiger Reihenfolge addieren, also bei dreistelligen Zahlen zuerst die erste, dann die dritte und zuletzt die zweite Spalte. Man darf nur keine Spalte vergessen. Besonderer Clou: wird auf diese Weise ein Überschlag generiert, zeigt die Spalte mit dem Überschlag bis zur Erledigung einen kleinen roten Pfeil an, der uns erinnern soll, hier noch etwas zu erledigen.

Die Rückseite mit der Subtraktion funktioniert übrigens entsprechend umgekehrt.

Es gibt eine interessante Seite mit Hintergrundinfos zum Addiator, die ihr über den Namen – wer hätte das geahnt – addiator.de aufrufen könnt. Danach stammt mein Addiator aus den 1920er Jahren.

Die Firma FABER-CASTELL hat ein Lizenzmodell entwickelt, bei dem Addiator und Rechenschieber kombiniert wurden. Schaut hier.

Je mehr ich ihn nutze, desto mehr schätze ich den Taschenrechner. Es war damals doch recht mühselig.

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