Reisen aus der DDR – Reiseschecks


Entgegen weit verbreitetem Irrglauben, konnten DDR-Bürger durchaus verreisen – nur halt nicht überall hin. Nimmt man allerdings die Gesamtfläche der bereisbaren Länder des Ostblocks, konnte der DDR-Bürger locker mit seinen Verwandten in der „BRD“ mithalten. Man wollte halt nur lieber das haben, was man nicht bekommen konnte.

Ich hatte als Kind die Freude, nach Polen, Rumänien, Ungarn, Bulgarien, in die Tschechoslowakei und die Sowjetunion verreisen zu dürfen. Und das war gar nicht mal so schlecht.

Umgekehrt kamen auch viele Besucher in die DDR und tauschten ihre jeweilige Landeswährung gegen DDR-Mark. Weil es aber in jedem Land der Welt Schurken und Schlitzohren gibt, kam man auch in der DDR auf die Idee, nicht sein gesamtes Bargeld mit sich herum zu tragen. Geldautomaten gab es seinerzeit nur sehr wenige und auch nur für einheimische Benutzung. Kreditkarten waren im Osten unbekannt. Also blieb nur der Travellers Cheque oder wie man ihn auf deutsch nennt: Reisescheck. Für die sowjetischen Brüder stand oben links sogar Доржный Чек, was (wer hätte das gedacht) dasselbe bedeutet.

Hier habe ich drei in der DDR von der Staatsbank des gleichnamigen, nicht mehr vorhandenen Landes, herausgegebene Exemplare für euch. Der Text ist in russisch, deutsch und englisch abgefasst. Die Besucher konnten diese Reiseschecks in der Heimat erwerben und in ihrer eigenen Währung oder in DDR-Mark bezahlen. Meines Wissens gab es keinerlei Kursschwankungen.

DDR Reise-Schecks

Während die beiden oberen Schecks bei der Staatsbank der Tschechoslowakei eingelöst wurden (erkennbar auf Stempelaufdruck rechts oben) ist der 500-Mark-Scheck in der UdSSR (Aufdruck: Gosbank SSSR – Ausgabe-Punkt auf dem Bahnhof ?irgendwo?) „umgerubelt“ worden.

Wieso die Schecks nicht einbehalten wurden, kann ich nicht sagen, vermutlich sind sie durch den Auszahlungsstempel entwertet gewesen und wurden als Quittung zurückgegeben.

Die Rückseite ist bis auf das bunte Muster unbedruckt. Alle drei stammen aus dem Jahr 1981.

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