Heute gibt es Werbung für Liebig Fleischextrakt, die in Zeitungen und Zeitschriften in England und den USA in den Jahren 1900 bis 1920 erschienen ist.
Den Anfang macht diese Anzeige, die sich auf die Verwendung des Fleischextraktes bei der Zubereitung gehaltvoller Speisen beschränkt: Suppen, Saucen, Fleischpasteten.
Ebenso weist die folgende Anzeige auf die Verwendung von Fleischextrakt bei der Zubereitung von Speisen zur Beköstigung der Gäste von Abendgesellschaften hin.
Etwas patriotischer geht – wie immer – bei den Amerikanern zu. Das 19. Jahrhundert, das Zeitalter von Menschlichkeit, Wissenschaft und Erfindungen hat uns dieses unentbehrliche Produkt zur Verwendung in Küche und Krankenstation, bei der Armee und im Krankenhaus beschert.
Darunter (ich habe es für euch mal aufgefaltet) hängt noch eine Anzeige von Libby’s – heute eher bekannt durch Dosenpfirsiche und Ananasstücke. Damals verkauften sie nur Fleischkonserven. Das englische Wikipedia hat einen schönen Artikel zu Libby’s, das inzwischen teilweise zum Nestlé-Konzern gehört.
Das Allerleckerste habe ich euch für den Schluß aufgehoben. Im Jahr 1900 warb LEMCO (die Liebig Extract of Meat COrporation) damit, daß auf britischen Schlachtfeldern knappe 6,5 Millionen Tassen Beef Tea serviert wurden. Man könnte an eine Tasse heiße Brühe denken, aber weit gefehlt! Fleischextrakt mit heißem Wasser aufgekocht schmeckt einfach widerlich – ich habe es probiert!
Damals war es jedoch scheinbar beliebt. Wie ich in den früheren Liebig-Artikeln vielleicht schon einmal angesprochen habe, wurde für kränkelnde Kinder auch gern etwas Fleischextrakt in heißer Milch aufgelöst. Mmmhhh, da lacht das Kinderherz!
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