Der Freiwillige Arbeitsdienst – der Vorgänger des im Juni 1935 gegründeten Reichsarbeitsdienstes – war eine Maßnahme der Weimarer Republik um Arbeitslose mit größtenteils öffentlichen Baumaßnahmen zu betrauen oder aus Ödland Nutzflächen zu schaffen. Dabei wurden zumeist junge Arbeitslose eingespannt.
Inwieweit der Freiwillige Arbeitsdienst freiwillig war, sei dahingestellt. Eines seiner Mitglieder möchte ich euch heute vorstellen. Der am 11. Dezember 1914 geborene Karl-Georg Moschini – der also am heutigen Tag 100 Jahre alt geworden wäre – war vom 18.10.1934 bis zum 30.9.1935 Mitglied im F.A.D. Ein Vermerk zu seiner Entlassung gibt Aufschluß über die Freiwilligkeit. Grund der Entlassung aus dem F.A.D.: „Ablauf der Pflichtzeit“
Ich gehe also davon aus, daß es eine Art Pflichtjahr für Arbeitslose im Arbeitsdienst gab. Bei genauer Betrachtung vielleicht gar keine so schlechte Erfindung.
Ich will Arbeitslose nicht als faul bezeichnen, erinnere mich allerdings noch an meine 3 Monate Pause nach Konkurs meines Arbeitgebers. Die ersten 6 Wochen habe ich genutzt, um mich zu erholen. Das war recht angenehm. Aber danach fing ich an, an meinem Nutzen zu zweifeln. Ist man jedoch über diese Stufe erstmal hinweg, gewöhnt man sich bestimmt irgendwann an das Nichtstunmüssen und hat dann keine Lust mehr, wieder mit der Arbeit anzufangen. Das ist nicht gut.
Es waren auch einige gute Ansätze in dieser dunklen Zeit zu vermerken. Da gebe ich Dir 100% Recht, das ein gezwungener Müßiggang zu einer absoluten Unlust führen kann, die dann wiederum in eine totale Arbeitsverweigerung endet (kenne ich aus meinem unmittelbaren Umfeld)
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