Am 4.4.1928 schrieb Herr Carl Zacher aus Eisenach, dem „Kurbad am Fuße der romantischen Wartburg“ an den Hofjuwelier Arthur Tresselt:
Beachtet bitte, daß die Firma Larenz Generalvertreter für Opel war, allerdings nicht für Autos, sondern für Fahrräder. In den Jahren 1886 bis 1940 war Opel eine der bekanntesten Fahrradmarken Deutschlands. Mehr dazu lest ihr hier.
Bedauerlicherweise hat Herr Zacher seine Meinung einige Tage später geändert und wollte nun doch keinen Brillant-Ring mehr haben.
Darüber war Herr Tresselt einigermaßen unerfreut und schrieb eine Postkarte an Herrn Zacher, deren Inhalt uns nicht bekannt ist. Allerdings deutet einiges darauf hin, daß der Brillant-Ring bereits bestellt war und zur Abholung bereit lag.
Die Antwort von Herrn Zacher fiel dann im Brief vom 2.5. wie folgt aus:
Herrn Arth. Tresselt, Arnstadt.
Durch Ihre Postkarte vom 2.5.wodurch Sie mich auf einer Postkarte öffentlich mahnen, die natürlich meine Wirtin laß & Ihn diese Ton, muß ich Ihnen definitiv meine
Freundschaft kündigen. Sie müßten doch wissen, daß ich Ihnen nichts schuldig geblieben bin. – Ich wäre am Samstag 5/ter nach A. gekommen und hätte es Ihnen bezahlt.
Bezüglich des Ringes können Sie Ihr Anliegen direkt bei Herrn Larenz vorbringen. Die 6,- gingen am ?? früh ab p.P. per Postanweisung.
Hochachtend Carl Zacher Kfm.
So war das. Wieder ein Freund weniger. Aber auf der gestern vorgestellten Karte aus Dresden ließ er im November desselben Jahres schon wieder Grüße ausrichten. Es scheint sich also alles wieder geklärt zu haben.
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