Der ungekrönte König der Brühwürfel ist wohl der Maggi-Brühwürfel. Die 1869 beginnende Geschichte der Firma Julius Maggi erlebte viele Höhepunkte von denen die Maggi-Würze im braunen Fläschchen wohl das größte Highlight darstellt. Heute ist es oben etwas runder als früher, aber die Form ist in etwa gleich geblieben. Diese Sammelkarten von ca. 1887 illustrieren das ganz gut. Links eine Art Brühwürfel – damals noch in runder Tablettenform, rechts das Fläschchen.
Eine Umfüll-Flasche von 1925, aus der die Flüssig-Würze vom Händler in mitgebrachte Gefäße geschüttet wurde, sieht man hier. Flaschen-Größe Nr.6, ca. 30 cm hoch, Inhalt: ca. 1 Liter. Die meisten Flaschen waren braun, diese ist grün. Leider habe ich sie ohne Etikett und auch der originale Hohlkorken und Glas-Stopfen sind weg. Dafür hat sie keine Schäden.
Zurück zum Brühwürfel: Bevor es die heute üblichen Portions-Packungen mit 10 Brühwürfeln gab, wurden die Würfel in Drogerien oder Kolonialwaren-Läden aus der Dose verkauft. Die standen gut und werbewirksam platziert im Laden. Hier eine Dose, deren Alter ich nicht genau bestimmen kann. Wenn ich dem Deutschen Historischen Museum glauben darf, ist sie wahrscheinlich von ca. 1950.
Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob um 1950 mit „mehr als 150 erste Auszeichnungen, darunter 12 deutsche Staatspreise“ geworben wurde. Es gab eine frühere Ausgabe der Dose zwischen 1930 und 1939. Das würde textlich besser passen.
Um noch die gut eingerichtete Drogerie zu zeigen. So sah unsere um das Jahr 1890 aus. Wer Lust dazu hat, kann ja suchen, ob er eine Maggi-Dose oder -Flasche findet. Mehr dazu in einem späteren Artikel:
Da Maggi, wie jede andere Firma auch, ein besonderes Interesse hatte, sich vor Nachahmungen und Fälschungen zu schützen, haben sie sämtliche neuen Produkte und Verpackungen schützen lassen. Hier ein Paar Auszüge aus den Patentbüchern. (ich habe die von 1935, 1940 und 1944)
Verpackungs-Muster vom 5. August 1935:
Namenszug und Brühwürfel-Verpackung vom 18. Oktober 1940 – geschützt für 20 Jahre
Geschützte Namen für ein geplantes Produkt „Magika“ – vom 23. Mai 1944 sowie weitere Verpackungsmuster mit einem Beispiel anhand der Maggi Erbs-Suppe.
Und schließlich der Namensgeber dieses Artikels. Um sich vor ähnlich klingenden Artikeln zu schützen, hat man sich die Namen am 9. August 1940 vorsorglich selbst gesichert. Moggi, Miggi und Muggi wird es also ohne Zustimmung von Maggi, die seit 1947 zum Nestlé-Konzern gehört, nicht geben. Die Flaschenform wurde bei der Gelegenheit auch nochmals für weitere 20 Jahre geschützt.
Maggi verstand sich schon in den 1880er Jahren auf das Werben. Hier noch weitere meiner Sammelkarten.
oben: Maggi-Suppe beim Militär
unten: das kann nur der Frauentag sein: 3 Männer servieren einer Dame Maggi-Suppe.
eine ältere Serie von 1879
Eine Tablette kostete 15 Centimes und reichte für 2 bis 3 Portionen
Flaschenpreise beliefen sich auf 0,90 bis 8,50 Franc
Und nicht zu vergessen: Julius Maggi war Schweizer.
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natürlich, genau wie Henri Nestlé, Herr Sprüngli und bestimmt auch Herr Ricola, wenn es ihn denn gibt.
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Entwarnung! Es gibt keinen Herrn Ricola, genauso wenig, wie es eine Frau Toblerone gibt. 😉
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