Heißt es „die“ oder „das“ Bicyclette?
Und, was ist das überhaupt?
Ein Bicycle (von den zwei Wortteilen „bi“ = zwei und „cycle“ = Kreis abgeleitet) kennt jeder – zu deutsch: das Fahrrad. Ein Bicyclette klingt für mich nach einer Verkleinerung. Aber war es tatsächlich ein Fahrrädchen, das auf dieser Sammelkarte aus den 1880er Jahren beworben wurde?
Man hat diese Fahrzeuge offenbar hergestellt (Construction), repariert (die ursprüngliche Bedeutung von Garage) und vermietet, aber auch verkauft und getauscht. Desweiteren konnte man Fahrstunden auf Bicyclettes und Motorrädern für 3 Franc pro Stunde und für eine Flatrate von 12 Franc nehmen.
Maison Hermann in Paris, 98, Boulevard Masséna bot alles im Komplettpaket zwischen 6 Uhr morgens und 10 Uhr abends an.
Aber was war denn nun ein Bicyclette? Wikipedia weiß es:

Quelle: aus Andrew Ritchie: King of the Road. Wildwood House London, 1975, ISBN 0-913668-42-7., S. 125
Das erste sogenannte Sicherheitsfahrrad. Ziemlich schlecht konzipiert, da die Parallelogrammlenkung überflüssig war und durch ein kleineres Vorderrad hätte vermieden werden können. Hat das eigentlich jemand zwischenzeitlich erfunden?
Bis heute hat sich mir nicht erschlossen, wieso die ersten Fahrräder solch ein Riesenrad hatten. Wer sich dieses alte Gemälde anschaut, wird sich fragen, ob der Herr am rechten Rand den fröhlichen Nachmittag in einem Stück beendet hat:

Wie dem auch sei, nun kennt ihr eine Bicyclette und wisst, wo es eine zu kaufen gab. Heute scheint der Laden verschwunden zu sein. Google StreetView bietet uns diesen Anblick.
Ach ja, wer die Vorderseite der oben beschriebenen Sammelkarte sehen möchte, der schaue hier und frage sich, was das Bild mit den Fahrrädern zu tun hat:
Und wem das alles gefallen hat, der kann mir gern hier einen Kaffee spendieren: buymeacoffee.com/moopenheimer
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