Vor fast genau 3 Jahren habe ich euch Lucian Bernhard vorgestellt – einen der großartigsten Werbegrafiker und unter anderem auch Erfinder zahlreicher Schriftarten. Einige von ihnen könnt ihr auf dieser Webseite aufrufen und bewundern: www.typografie.info
Sein Hauptwerk waren jedoch die unvergesslichen Werbeplakate, die bis heute zu den Ikonen der Plakatkunst gehören und jedem Interessierten beim Anblick eines Originals Tränen in die Augen treiben – naja fast. Link
Ich kann mir leider kein Originalplakat leisten. Aber die Firmen, die mit Bernhards Plakatkunst geworben haben, nutzten die Bilder auch in kleinerer Form für Zeitschriften-Werbung.
So sah das dann aus. In typischer Bernhard-Manier: Bild vom Produkt, Name, fertig.
Diese Werbung ist ein Ausschnitt aus der „Illustrirten Zeitung“ vom 16. September 1915, wird also in einem Monat 107 Jahre alt.
Und wenn man die Seite umdreht, kann man einen Teil eines seinerzeit gebräuchlichen Werbeformats sehen, die in allem das Gegenteil zu Bernhard ist: Viel Text, verschiedene Schriftarten gemischt, das Produkt nicht groß genug und das Auge wird während des Anschauens verwirrt.
Probiert es mal aus. Schaut auf die Manoli-Werbung und „beobachtet“ dabei eure Augenbewegung. Sie wird in etwa so sein √
Und nun schaut auf die Werbung für Lohse-Seifen und „seht“, wie eure Augen hin und her hüpfen auf der Suche nach Informationen.
Wer sich fragt, was es mit dem Begriff „trustfrei“ auf sich hat, der erinnert sich an den Artikel „Don’t Trust anyone“. Über die Schwierigkeiten des Werbens hatte ich euch hier berichtet.
Und wem das alles gefallen hat, der kann mir gern hier einen Kaffee spendieren: buymeacoffee.com/moopenheimer
Kommentar verfassen