Ich bin kein Freund des Militärs, bin ungedient und so sieht auch mein Schrank aus. Aber ich bin ein Freund von Sammelbildern und stelle euch deshalb heute ein Sammelalbum für Zigarettenbilder aus dem Jahr 1932 vor.
Die Bilder wurden von der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria herausgegeben. Diese Firma beruft sich auf den in Walldorf geborenen Johann Jakob Astor, der wiederum ein Vorfahr des berühmten Hotel-Namensgebers William Waldorf Astor ist. Ansonsten hat Herr Astor nicht viel mit der Zigarettenfirma zu tun gehabt.
Ein interessanter Punkt ist übrigens, daß der Gründer der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria, ein gewisser Emil Molt gemeinsam mit Rudolf Steiner im September 1919 in Stuttgart die erste Waldorfschule gegründet hat. Somit basiert die Grundmauer dieses Schulsystems auf dem Gewinn aus Zigarettenhandel.
Aber zurück zu den Sammelbildern – Uniformen der Alten Armee
Das Vorwort verherrlicht „unsere stolze Armee in ihren schmucken Uniformen“. Im Jahr 1932 lag der Weltkrieg bereits 14 Jahre zurück, Militär war wieder etwas tolles und wenige Jahre später zog die Jugend mit ihrer voranflatternden Fahne durch die Straßen. Die dazugehörigen Lieder habe ich euch hier bereits vorgestellt. Das Ergebnis ist bekannt.
Ich finde es beeindruckend, wie umfangreich das Uniformen-Repertoire einer einzelnen Armee sein kann. Schaut euch bitte einmal die folgenden Seiten an.
hier habe ich die Korps Nr. 8 bis 19 übersprungen. Es geht bis zum 21. Armeekorps / Saarbrücken.
Und jeder dieser Korps (man spricht das übrigens Chor aus – obwohl sich die Herren eher mit Kanonen als mit Kanons den Garaus gemacht haben) hatte eigene Fahnen und eigene Uniformen.
Ich frage mich, ob tatsächlich jeder Soldat alle Uniformen kennen und unterscheiden können musste. Ansonsten hätte man ja schnell mal einen der eigenen Soldaten abgemurkst. Und das wurde nicht gern gesehen.
In diesem (übrigens vollständigen) Album ist zu jedem Korps jeder Dienstrang mit einem eigenen Bildchen aufgeführt. Die Bilder passen weitgehend zu den vorn angeführten Gliederungen.
Ja, damals war Krieg noch ein Ereignis zu dem man singend auszog und von den Frauen und Mädchen Blumen in den Gewehrlauf gesteckt bekommen hat. Die Freude war meist verflogen, wenn man zum ersten Mal im Matsch der Schützengräben lag oder Senfgas in der Nase hatte.
Gelernt haben wir nichts. Auf Wekah Eins folgte Wekah Zwo. Nur fünf Jahre nach Kriegsende gab es schon wieder eine neue Bundeswehr mit alten Köpfen an der Spitze. Aber solange der Krieg ein einträgliches Geschäft für die Ausrüster ist, wird es wohl immer weitergehen. Da sammle ich lieber meine Bildchen.
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